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Montag, 5. September 2016

Brot verpackt in weißer Papiertüte mit schwarzem Aufkleber
Neulich im Supermarkt habe ich gesiegt – die Verkäuferin akzeptierte es ohne besondere Verwunderung, dass ich meine Einkäufe im mitgebrachten Stoffbeutel verstaute. Denn anders als in Deutschland werden hier an der Kasse alle Waren ungefragt sofort in mehrere Plastikbeutelchen verpackt. Das betrachtet man als selbstverständlichen Service am Kunden. Sogar Milch im Tetrapak reicht mir die Händlerin auf dem Wochenmarkt in einer Plastiktüte, die zudem henkellos ist. Die ist nämlich nicht etwa zum bequemen Tragen gedacht, sondern „zum Schutz“!
Auch beim Bäcker bekommt man Brot und Gebäck normalerweise in einer transparenten Tüte. Vor Kurzem aber eröffnete auf unserem Markt die „Kleine Bäckerei“. Erfreulicherweise benutzt sie Papiertüten! Allerdings treibt die junge Bäckersfamilie Schuravljov weniger der Wille zur Müllvermeidung an als vielmehr der zur Einhaltung des Corporate Design. Die schwarz-weiße Gestaltung der Bäckerei muss natürlich auch bei den Verpackungen durchgehalten werden – also werden die weißen Tüten mit schwarzen Logo-Aufklebern verschlossen. Eine schicke (wenngleich wenig informative) Website und eine Präsenz bei Facebook und Instagram gehören zum modernen Brötchenbacken selbstverständlich dazu.

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